Grundkurs Fotografie Teil 2 (Kamera-Modus)
Im zweiten Teil möchte Ich euch die wichtigen Punkte (Auto / P / A /S / M) auf dem Modus-Rad erklären. Es gibt viele Momente in denen Du als Fotograf schnell reagieren musst und die Kamera sofort startklar sein sollte. Für genau solche Momente können wir über das Modus-Rad, die Kamera so viele Einstellungen automatisch vornehmen lassen, wie wir möchten.
Damit Du bei den Buchstaben nicht den Überblick verlierst, findest Du hier die wichtigsten Kameraeinstellungen kurz erklärt. Also fangen wir mit dem Standard für Anfänger an:
Kamera-Modus: Automatik (iAuto)

Die Vollautomatik überlässt alle Einstellungen der Kamera. Blende, Belichtungszeit und ISO-Werte passt sich der jeweiligen Bildsituation „automatisch“ an und du erhält in 90% aller Situationen ein „gutes“ Bild. Natürlich können wir den Fokus noch manuel einstellen dafür gibt es an der Kamera oder am Objektiv einen Schalter (Kann meistens im Kamera Menü auf eine Taste programmiert werden)
Hier können wir S-AF, C-AF, MF, S-AF MF, C-AF TR & Pre MF auswählen.
Und jetzt kommt die Frage, was bedeuten diese Abkürzungen? Das ist ganz einfach erklärt:
S-AF = Single-Autofokus
Das heißt: Der Fokus wird bis zum 1. Druckpunkt des Auslösers nur einmal scharf gestellt und bleibt bis zum Auslösen stehen.
Wann benütze Ich S-AF?
Bei Motiven die sich nicht bewegen wie z.B. ein Baum, ein Gebäude oder eine Landschaft
C-AF = Continious-Autofokus
Das heißt: Der Fokus wird immer auf das Motiv scharfgestellt, welches wir anpeilen. Bewegt sich das Hauptmotiv zur Kamera hin, wird der Autofokus nachgestellt (nachführender Autofokus). Bei den meisten Kameras musst Du den Auslöser am ersten Druckpunkt halten, damit es funktioniert und die Kamera ununterbrochen dein Motiv Schafstellst. Das Foto erstellst du dann ganz normal, wenn Du den Auslöser komplett herunterdrückst.
Wann benütze Ich C-AF?
Bei sich ständig bewegenden Objekten, wie z.B. ein Vogel in der Luft, oder ein fahrendes Auto.
Aber Achtung mit „Günstigen“ oder „Langsamen Objektive“, kann es sein, dass der C-AF nicht hinterher kommt und ihr erhalten trotzdem unscharfe Bilder
MF = Manueller Fokus
Das heißt: Du drehst selbst am Objektiv bis dir das Bild Scharf erscheint, bzw. bis der gewünschten Bereich des Bildes Scharf ist.
Wann benütze Ich MF?
Wenn Du den Fokus manuell bestimmen musst. z.B. in der Sternenfotografie oder im Makrobereich.
Tipp: Stell in deiner Kamera das Fokus-Peaking ein. Dieses Hilfsmittel zeigt dir durch einen körnigen und farbigen Effekt wo deine Schärfe sitzt. Bei Olympus OMD EM1 Mark2 im Menü D3 > Fokus Peaking-Einstellung.Hier kannst Du die Farbe und Intensität der Hervorhebung sowie die Helligkeit anpassen.
S-AF MF = Single-Autofokus + Manueller Fokus
Das heißt: Das ist eine kombinierte Einstellung von S-AF+MF. Die mit dem Autofokus im S-AF ermittelte Scharfstellung kann nachträglich manuell (MF), durch drehen des Fokusrings am Objektiv, korrigiert werden.
Auch hier gilt: Der Fokus wird bis zum 1. Druckpunkt des Auslösers einmal scharf gestellt, danach kann mit dem Fokusring die Schärfe korrigier werden (bei gehaltenem Druckpunkt). Die Aufnahme entsteht wenn du den Auslöser komplett nach unten drückst.
Pre-MF = Preset Manueller Fokus (Olympus)
Das heißt: Diese Funktion ermöglicht es dir eine bestimmte Entfernung (Die Kamera Zeigt dir unter Info (bei der EM1m2) die Entfernung in Metern an) für den Fokus zu programmieren, so dass Sie jederzeit einfach und sofort auf diese Fokussierung zugreifen können. Natürlich kann bei Bedarf der Fokus über den Fokusring am Objektiv korrigiert werden.
Wann benütze Ich Pre-MF?
Der MF + Peaking ist zwar schon genial, wenn man nachts auf die Sterne scharf stellen will. Aber das kann im Dunkeln aber auch sehr schwierig sein. Vor allem für Anfänger! Dank dieser Funktion von Olympus macht man das in Zukunft in aller Gemütsruhe am Tag auf dem Sofa und drückt nur nachts auf den Knopf und hat die Perfekte Einstellung. Ich liebe es
Kamera-Modus: Programmautomatik (P)

Alternative zur Vollautomatik (iAuto) mit erweiterten Einstellmöglichkeiten. Für viele fortgeschrittene Fotografen das Standardprogramm für 99% der Aufnahmesituationen.
Automatische Funktionen der Kamera:
Die Blende und die Belichtungszeit werden automatisch eingestellt. Hier muss man auf die Basisautomatik nicht verzichten!
Man hat die Freiheit in folgenden Funktionen.
1.) ISO-Einstellung muss selbst gewählt werden, daher sollte der Wert immer geprüft werden. Sowie die Abhängigkeit der benötigten Belichtungszeit entsprechend eingestellt werden. Hierbei ist auch auf das Rauschverhalten der Kamera im höheren ISO-Bereich zu achten.
2.) Belichtungskorrektur (Einstellung über Funktions-Rad) von -5 (dunkel) bis +5 (hell) einstellbar.
Nachteil zum Automatikmodus (iAuto)
Bei verstellten Kameraparametern wie Belichtungskorrektur, ISO-Wert… greift keine automatische Kontrolle der Kamera. Unter umständen sind deine Bilder verrauscht, über- oder unterbelichtet.
Daher achte immer auf deinen ISO-Wert & Belichtungskorrektur (+/-) auf 0.
Kamera-Modus: Zeitautomatik A / AV

Die Zeitautomatik ist eine gute Alternative zur Vollautomatik und bietet die Möglichkeit einer gezielten Steuerung der Schärfentiefe. (Ich nenne ihn auch liebevoll Portrait Modus)
Automatische Funktionen der Kamera:
Belichtungszeit wird automatisch im Rahmen der von der Kamera zur Verfügung gestellten Belichtungszeit eingestellt.
Man hat die Freiheit in folgenden Funktionen:
1.) Blende wird vom Fotografen eingestellt.
> Große Blendenwerte ergeben eine große Schärfentiefe
> Kleine Blendenwerte ergeben eine geringere Schärfentiefe
2.) Belichtungskorrektur (Einstellung über Funktions-Rad) von -5 (dunkel) bis +5 (hell) einstellbar.
Achtung: Übersteigt die geforderte Belichtungszeit die technische Möglichkeit der Kamera kann evtl. die ISO-Wert verringert werden bzw. bei zu langer Belichtungszeit erhöht werden.
Zudem ist auf die erhöhte Verwacklungsgefahr bei zu langen Verschlusszeiten zu achten.
In diesem Modus gelten zudem alle Aspekte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen wie in der Programmautomatik.
Blendenautomatik (S, T, TV)
In diesem Modus können Sie die Belichtungszeit selbst einstellen.
> Kurze Verschlusszeiten ermöglichen es Bewegungen scharf abzubilden = „Einzufrieren“ (zudem geringere Gefahr der Verwacklung)
> Lange Verschlusszeiten ermöglichen es Bewegungen unscharf (verwischt) darzustellen (z. B. Mitzieheffekt).
Ab einer bestimmten Belichtungszeit sollten Sie die Kamera während der Aufnahmen auf ein Stativ stellen, damit die Fotos nicht verwackeln. Ab wann genau dies erforderlich ist, können Sie ausrechnen: Nehmen Sie den Umkehrwert der Brennweite. Haben Sie ein 50 Millimeter Objektiv, sollten Sie ab einer Belichtungszeit von 1/50 Sekunde ein Stativ benutzen. Bei einem 200 Millimeter Objektiv verkürzt sich die Zeit auf 1/200 Sekunde.
Automatische Funktionen der Kamera:
Die Blende wird automatisch im Rahmen vom Objektiv eingestellt. Den niedrigsten Wert findest Du auf deinem Objektiv vorne eingraviert. z.B. 1:1.8 = deine max. offenblende ist f1.8.
Man hat die Freiheit in folgenden Funktionen:
1 Belichtungszeit wird vom Fotografen eingestellt.
2 Belichtungskorrektur (Einstellung über Funktions-Rad) von -5 (dunkel) bis +5 (hell) einstellbar.
Achtung: Übersteigt die geforderte Belichtungszeit die technische Möglichkeit des Objektivs kann evtl. die ISO-Wert verringert werden bzw. bei zu langer Belichtungszeit erhöht werden.
Zudem ist auf die erhöhte Verwacklungsgefahr bei zu langen Verschlusszeiten zu achten.
In diesem Modus gelten zudem alle Aspekte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen wie in der Programmautomatik.
Lange Belichtungszeit: (Wasser wird z.B. sehr Weich in Kombination mit ND-Filter)

Kurze Belichtungszeit: (Wasser wird Hart und man sieht jeden Tropfen)

Manuelle Einstellung (M)
Wenn du den M-Modus ausgewählt hast, musst du dich selbst um die richtige Einstellung von den drei Belichtungsfaktoren Belichtungszeit, Blende und ISO kümmern. Es greift keine Kameraautomatik!
Das klingt erst einmal ziemlich aufwendig, aber ist es eigentlich gar nicht. Denn wie in vielen anderen Bereichen der Fotografie auch, lernt man den Umgang mit dem manuellen Modus schneller, als man denkt. Besonders durch die digitale “Natur” unserer Generation lässt es sich auch hier, durch ein wenig herumprobieren, ruck zuck gute Ergebnis erzielen – Bilder zu schießen und wieder zu löschen, kostet schließlich fast nichts (außer etwas Zeit).
Das große Plus im manuellen Modus ist die Kontrollierbarkeit. So bleibt die Belichtung in jedem Foto einer Serie, egal aus welchem Winkel fotografiert wird, die exakt gleiche – es sei denn, an der tatsächlichen Lichtsituation ändert sich etwas. Das ist nicht nur im Studio von Bedeutung, sondern auch in freier Wildbahn. Denn nicht selten ist eine bestimmte Belichtung, beispielsweise in der Nachtfotografie eine sehr bewusst getroffene Entscheidung.
Automatische Funktionen der Kamera:
Und keine Sorge: Die Belichtungsautomatik der Kamera arbeitet trotzdem, auch wenn sie nicht mehr selbst Werte anpasst. Im Sucher und meist auch auf dem Display wird weiterhin die Belichtungsskala angezeigt, so dass Sie Ihre Einstellungen daran erst einmal grob ausrichten können. (Belichtungskorrektur > Anzeige als Hilfsmittel. Die Belichtungsstufenmarkierung muss für eine (laut Belichtungsmessung) korrekte Belichtung in der Mitte liegen. Also auf +/-0 )
Man hat die Freiheit in folgenden Funktionen:
Belichtungszeit wird vom Fotografen eingestellt.
Blende wird von Fotografen einstellen.
ISO-Wert wird von Fotografen einstellen.
Achtung: Voe jedem Foto: Kontrolle der Kameraeinstellungen! ISO, Belichtungszeit und Blende. Sowie auf die Belichtungskorrektur-Anzeige achten. Zudem ist auf die erhöhte Verwacklungsgefahr bei zu langen Verschlusszeiten zu achten.
In diesem Modus gelten zudem alle Aspekte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen wie in der Programmautomatik.

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